Ein grosszügiges Titelbild auf der Homepage und schon bleibt nicht mehr viel Platz für weitere Inhalte im sichtbaren Teil der Website. Wäre es dann nicht wichtig zu wissen, ob Besucher danach auch weiter nach unten scrollen und welche Inhalte sie dort noch mitnehmen?

Bevor das Maus-Scrollrad oder der Touchscreen erfunden waren, war es verpönt, lange Webseiten zu erstellen. Heute gelten andere Vorgaben und Trends. Denn neue Darstellungsmöglichkeiten, wie One-Page-Websites können mit spannenden Scroll-Effekten interessante und wirkungsvolle Geschichte erzählen. Und dies will sich wohl niemand entgehen lassen.

Wer betrachtet überhaupt die wichtigen Inhalte?

Sie haben viel Herz und Hirn in Inhalte investiert und wundern sich, warum diese so wenig Reaktionen auslösen? Eine Möglichkeit: die Besucher scrollen gar nicht so weit und sehen diese daher gar nicht. Mit Hilfe von Web-Analytics lässt sich feststellen, welche Besucher wieviel Prozent einer längeren Seite überhaupt hinunterscrollen.

Nicht interessiert oder bloss nicht gesehen?

Natürlich lassen sich auch mittels der Standardwerte aus Web-Analytics Vermutungen aufstellen: Eine kurze Verweildauer auf der Seite weist darauf hin, dass die Besucher «vielleicht» nicht gescrollt haben. Wenn zudem eine bestimmte Zielseite nur selten aufgerufen wird (und sich der einzige Link dazu nur auf der Startseite findet) wurde dieser Link wohl schlicht übersehen.

Hier greift die Verfolgung des Scrollzustands oder der Sichtbarkeit (sieht ein Besucher den Text/das Bild und den Link überhaupt?) helfend unter die Arme. Wenn das Angebot zwar sichtbar dargestellt, aber nicht genutzt wird, dürfte es zu wenig attraktiv wirken oder der Link wurde nicht als solcher erkannt. Damit wird deutlich, dass bei der Auswertung von Web-Analytics Teamwork gefordert ist. Entweder sollte das Marketing noch einmal bei der Produktgestaltung über die Bücher, die Werbeagentur bei Text und Bild oder der Webmaster beim Website-Layout

Mit Speck fängt man Mäuse: strukturierte Geschichten-Erzählung

Ein «Weiterlesen»-Link nach einer kurzen Einleitung zeigt, ob sich Besucher wirklich mit dem präsentierten Thema auseinandersetzen. Dies lässt sich einfach messen. Wer klickt, möchte in der Regel mehr erfahren und daraus lässt sich ein konkretes Interesse ableiten.

So lässt sich der Nutzen einer Seite mit Hilfe von zusätzlichen Messwerten recht präzise ermitteln:

  • Bleiben Nutzer am Anfang der Seite stehen oder scrollen sie überhaupt nach unten?
  • Sehen sie bestimmte Schlüsselelemente, auf die geklickt werden sollte, überhaupt?
  • Wer nicht klickt, zählt in der Regel als «verlorener Nutzer», bzw. erhöht die Absprungrate. Hier kann das Scroll-Tracking unterstützen: auch wer scrollt, «macht» ja etwas. Dieses Scrollen kann bereits als Interaktion gezählt werden und damit als verstärkte Auseinandersetzung mit dem Thema.
  • Welches ist die optimale Länge einer Seite?
  • Kann ein gut gestaltetes Menü zur besseren Orientierung beitragen?